WelpenentwicklungWie für ein Kind ist auch für den Welpen das Spiel ein wesentliches Element seiner Entwicklung. Fast alle Elemente des Hundeverhaltens werden im Spiel sichtbar. Jaulen und Bellen begleiten die Spiele und begünstigen Zusammenhalt und Koordinierung des Rudels. Man unterscheidet 4 Entwicklungsphasen: |
Vegetative Phase ( 1. und 2. Woche )Der Ausdruck "vegetativ" für diese Phase könnte nicht besser gewählt sein. Es ist nichts anderes als die Fortsetzung des unbewussten Lebens im Mutterleib. Ein Zeitraum, der nur dem Wachstum und der Gewichtszunahme dient. |
Übergangsphase ( 3. Woche )So verdient dieser Lebensabschnitt zu Recht seinen Namen. Es ist ein verhältnismäßig schneller Übergang vom reinen, völlig selbstbezogenen Saug- und Schlafstadium zum aktiven Entdecken der engeren Umwelt und zur ersten Kontaktaufnahme mit den Geschwistern, der erste Keim zu dem so vielschichtigen Sozialverhalten des erwachsenen Hundes. Da erwacht plötzlich in ihnen der Trieb, der Mutter zu folgen, und sie verlassen erstmals die Wurfkiste. |
Prägungsphase ( 4. bis 7. Woche )Die Sinnesleistung unserer Welpen sind jetzt voll entwickelt und ermöglichen auch allmählich ein genaueres Orten von Wahrnehmungen über Nase, Ohren und Augen. So werden sie mit angespannter Körperhaltung Bewegungsvorgänge in der Umgebung aufmerksam verfolgen. Das Gehirn hat jetzt Lernfähigkeit entwickelt. Die Lernbereitschaft ist so groß, dass alle Eindrücke sich tief ins Gedächtnis einprägen. Nie in seinem späteren Leben wird der Hund derart aufnahmefähig sein. Woran er sich in diesen Wochen gewöhnt, wird ihm vertraut bleiben. Was er jetzt nicht erfährt, wird ihm später bedeutend mehr zu schaffen machen. In dieser Prägungsphase sollte sich der Welpe an ständig wechselnden Umweltreize gewöhnen. Wird der Welpe hier durch den Züchter schlecht geprägt, dann hat das Konsequenzen für das ganze weitere Leben, denn die Sozialisierungsphase kann nur optimal werden, wenn die Prägung optimal war. |
Sozialisierungsphase ( 8. bis 12. Woche )Hier fängt die Erziehung an. Das soziale Umfeld beeinflusst nach und nach das Verhalten des Welpen wesentlich. Tabus werden erlernt. Auf einen bestimmten Reiz erfolgt eine bestimmte Reaktion. Das heißt, dass ein Sozialpartner auf das Verhalten des Hundes einwirken kann. Hier geht es um die endgültige Sozialisierung in der menschlichen Familie. Stubenreinheit, Verträglichkeit mit Kindern, Umgang mit anderen Haustieren und einen festen Lebensrhythmus. Was der Welpe in dieser Phase lernt ist für alle Zeit festgelegt. |